Gesellschaft und Kultur

Integrationskommission

Integrationskommission in Pfungstadt

Integration passiert genau dann, wenn die Nationalität keine Rolle mehr spielt.

© Marina Zuber (*1978), Pädagogin, Bildungswissenschaftlerin, Sozialwissenschaftlerin, Wirtschaftsfachwirtin, Aphoristikerin und Wortspielerin


  • Die Rolle und die Bedeutung der Integrationskommission in Pfungstadt

    In einer globalisierten Welt, die von Migration und kultureller Vielfalt geprägt ist, ist die Förderung von Integration und Inklusion zu einer der zentralen Herausforderungen für viele Kommunen geworden. Insbesondere in Städten wie Pfungstadt, wo Menschen aus über 100 verschiedenen Nationen zusammenleben, gewinnt diese Aufgabe eine herausragende Bedeutung. Um die Interessen und Bedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger mit Migrationshintergrund angemessen zu vertreten und die Integration aktiv voranzutreiben, wurde nach der letzten Kommunalwahl 2021 der bis dahin eingerichtete Ausländerbeirat durch eine Integrationskommission abgelöst. Diese Kommission arbeitet gemäß der Hessischen Gemeindeordnung als Hilfsorgan des Magistrats der Stadt Pfungstadt und hat den Auftrag, die Integration der hier wohnenden Mitbürger zu fördern.

  • Rechtliche Grundlage

    Gemäß §71a der Hessischen Gemeindeordnung ist die Einrichtung einer Integrationskommission möglich, wenn in einer Kommune ein besonderer Bedarf besteht, um die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund zu fördern. Dieser Bedarf ist in Pfungstadt gegeben, da die Vielfalt der Bevölkerung eine gezielte und koordinierte Integrationspolitik erfordert.

  • Zusammensetzung der Integrationskommission

    Die Integrationskommission in Pfungstadt setzt sich aus einem breiten Spektrum von Mitgliedern zusammen, darunter Vertreterinnen und Vertreter aller Fraktionen der Stadtverordnetenversammlung sowie sachkundige Bürgerinnen und Bürger, die die am stärksten vertretenen Nationen in Pfungstadt repräsentieren. Vorstand der Integrationskommission ist nach Hessischer Gemeindeordnung HGO stets der Bürgermeister bzw. die Bürgermeisterin, Co-Vorstand ist eine Person aus den Reihen der sachkundigen Bürgerinnen und Bürger.

  • Aufgaben und Arbeitsweise

    Die Arbeit der Integrationskommission basiert auf der „Satzung der Integrationskommission“, die von der Stadt Pfungstadt entwickelt wurde. Die Kommission evaluiert bereits umgesetzte Maßnahmen, um festzustellen, ob sie zur Integration beigetragen haben, und entwickelt Vorschläge für neue Maßnahmen oder die Ausweitung bestehender Angebote.

  • Zusammenarbeit mit örtlichen Vereinen

    Die Vielfalt innerhalb der Kommission soll einen direkten Zugang zu den migrantischen Einrichtungen (z. B. Moscheen) und Vereinen ermöglichen, um dazu beizutragen, den Stimmen der Bürgerinnen und Bürger mit Migrationshintergrund Gehör und Teilnahme zu verschaffen. Das schließt ein herauszufinden, welche Angebote von Bürgerinnen und Bürgern mit Migrationshintergrund genutzt werden und welche Barrieren möglicherweise vorhanden sind und beseitigt werden müssen.

  • Maßnahmen und Ausblick

    Ein konkretes Beispiel für ein Projekt der Integrationskommission ist das im Frühsommer 2024 gestartete multikulturelle Projekt „Mütter schulreif machen“, wobei hier nicht nur Mütter, sondern Eltern im Allgemeinen gemeint sind. Dieses Projekt soll dazu beitragen, dass Eltern schulpflichtig werdender Kinder noch vor dem ersten Schultag die Möglichkeit erhalten, sich mit dem deutschen Schulsystem vertraut zu machen, die zukünftigen Lehrer und Lehrerinnen kennenzulernen und damit Barrieren abzubauen. Dieses Projekt wird unterstützt vom Magistrat der Stadt Pfungstadt, den Kitas und den Grundschulen in Pfungstadt und verschiedenen migrantischen Einrichtungen bzw. Vereinen.

  • Fazit

    Durch konstruktiven Dialog und gemeinsame Projekte soll die Integration und Teilhabe von Menschen mit Migrationshintergrund gefördert werden. Für die Zukunft sind weitere Projekte geplant, um die Vielfalt als Bereicherung zu verstehen und eine inklusive Gesellschaft zu schaffen, in der alle Menschen die Möglichkeit haben, sich aktiv einzubringen und am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen.