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Wald für Generationen
Informationen zu Maßnahmen und Projekten im Pfungstädter Stadtwald
Waldstrukturen und Wiederbewaldung
Um die verbliebenen Waldstrukturen zu erhalten und die Wiederbewaldung zu sichern, wird der stark geschädigte Wirtschaftswald mit seinen Monokulturen (Kiefer) in einen artenreichen Mischwald mit sog. Dauerwaldstrukturen umgebaut. Vorgesehen ist hierfür eine Fläche von 250 – 300 ha. Aktuell sind hiervon 50 ha umgesetzt. Weiter 25 ha sind kurz vor der Fertigstellung.
Die schwierigen klimatischen Entwicklungen und das vermehrte Auftreten von Baumkrankheiten und schädigenden Organismen führen in großen Teilen des Stadtwaldes zum Absterben der Kiefer und Buche. Aufgrund der des massiven Absterbe-Prozesses und der enormen Flächengröße, müssen in einem ersten Schritt die toten Bäume entnommen werden, um die entwaldeten Flächen für eine Neuanpflanzung vorzubereiten. Die Aufarbeitung erfolgt zum Teil manuell durch die städtischen Waldarbeiter und zum anderen hochmechanisiert mit einem Harvester (Holzvollernter). Der bessere Teil des Holzes wird verkauft, der verbleibende Rest der Bäume wird zerkleinert und dem Wald als Mulch-Substrat (Biomasse) zur Anwuchs-Sicherung der Neuanpflanzung zurückgeführt. Für den zukünftigen Wald wurden 14 Baumarten ausgesucht, die im Pfungstädter Wald natürlich vorkommen und, nach jetzigem Wissen, den Klimaveränderungen besser standhalten. In den Wald-Außenbereichen und auf den Waldwegen werden verstärkt Straucharten gepflanzt, um der heimischen Insekten- und Vogelwelt bessere Lebensbedingungen zu schaffen. Für den Waldumbau in der Klingsackertanne ist ein Zeitraum von zehn Jahren vorgesehen. Vor dem Hintergrund der Erfahrungen aus den vergangenen Jahren, konnte ein neues Waldbaukonzept für den Pfungstädter Stadtwald entwickelt werden, auf dessen Grundlage zudem die Deutsche Bahn als Projektpartner gewonnen werden konnte. Durch diese Projektpartnerschaft ist der finanzielle Aufwand abgesichert.
Die Wiederbewaldung der Klingsackertanne hat 2018 mit einer Förderung vom Land Hessen, im Rahmen des Förderprojektes „Waldsanierung im hessischen Ried“, auf einer Fläche von 7 ha begonnen. Die hierbei gesammelten Erfahrungen bezüglich der Pflanzenauswahl und des Pflanzverfahrens konnten 2019 mithilfe einer privaten Spende der Firmen Hofmann und Edeka „Leist & Steiner“ auf weiteren 3,5 ha überarbeitet und optimiert werden. So liegt der Fokus vor allem auf der Anwuchs-Sicherung in den ersten drei Jahren nach der Pflanzung. Als wichtigster Faktor hat sich hierbei die Wasserversorgung der Pflanze, vor allem in der Anwuchs-Phase, herausgestellt.
Um dieser Herausforderung zu begegnen und den neuen Anwuchs zu sichern, brauchte es neue Konzepte und Strategien, sodass unser Stadtwald auch für zukünftige Generationen wiederbewaldet und erhalten werden kann.
So ist es gelungen, mit der Ausarbeitung des neuen Strategiekonzeptes, zum Aufbau des Pfungstädter Stadtwaldes, bereits große Bereiche umzubauen und darüber hinaus auch weitere Projektpartner für den Umbau zu begeistern.
Mit dem Förderverein „Pfungstadt lebenswert e. V.“ konnten im Eschollbrücker Wald seit 2022, über private Baumspenden sowie einer Spende der „Schutzgemeinschaft Deutscher Wald“, bereits über 18 ha mit dem bewehrten Pflanzverfahren wiederbewaldet werden.
Bei der Umsetzung der Pflanzarbeiten werden immer wieder Bürgerpflanzaktionen und Pflanztage mit Schulklassen und Kindergärten veranstaltet. Als neustes Projekt wurde im Rahmen einer Baumpflanzaktion entlang der alten Bahnstrecke mit der Wiederbewaldung begonnen.
Waldruhezonen
In Teilbereichen sollen Waldruhezonen entstehen, in denen das Wild größere Rückzugsgebiete vorfindet. Hierzu werden in bestimmten Bereichen die Waldwege gesperrt und zurückgebaut. So entstehen größere, zusammenhängende Waldgebiete. Eine Holzernte wird nur noch in den Randbereichen zur Wegesicherung, als Entnahme von abgestorbenen Bäumen, durchgeführt. In den Kernzonen sollen alte tote Bäume und Holzreste aus Naturschutzgründen erhalten bleiben.
Mit all diesen Maßnahmen sollen generationenübergreifende, natürliche Waldstrukturen entstehen, sodass der Wald wieder in die Lage versetzt wird, sich selbst zu regenerieren.