Neues aus dem Rathaus

Fairein e. v.

Fairness im Sport – auch bei Fußbällen?


Am Vormittag des 09.07.2024 kamen Maren Voß und Constanze Seidelmann vom Pfungstädter FAIRein e. V., um die Jugendlichen zu fairer Produktion und fairem Handel zu sensibilisieren.

70% aller Fußbälle werden in Pakistan hergestellt

Die Stadt Sialkot in Pakistan gilt als die Welthauptstadt der Ballmacher: 70 Prozent aller Fußbälle weltweit werden in dieser Industriestadt hergestellt. Für die einen ist der Fußball ein Milliardengeschäft, für die Arbeiterinnen und Arbeiter in Sialkot harte Arbeit.

Jugendliche arbeiten 10 Stunden pro Tag 

Anhand von kurzen Filmen wurde den Schülerinnen und Schülern gezeigt, wie Jugendliche in Sialkot und Umgebung ihre Tage mit Arbeit bei der Fußballherstellung verbringen, anstatt in die Schule zu gehen, so wie es Kinder hierzulande im gleichen Alter machen. Die Schülerinnen und Schüler der 8. Klasse konnten dann selbst ausprobieren, wie ein Fußball genäht wird. Das ist harte Arbeit! Keine und keiner konnte sich vorstellen, 10 Stunden am Tag zu hocken und Fußbälle zu nähen.

Ein Näher verdient pro Ball 90 Cent

Ein guter Fußball kostet bei uns 30-40 Euro und mehr. Für einen guten, handgenähten Fußball erhält der Betrieb in Pakistan weniger als 5 Euro. Um einen Ball zu nähen, benötigt der Näher etwa 3 Stunden. Er verdient pro Ball etwa 90 Cent. Mit diesem Einkommen erreicht er nicht einmal das Existenzminimum für sich und seine Familie, so dass auch die Kinder ab einem bestimmten Alter mitarbeiten und mitverdienen müssen. Dabei ist es üblich, 6 Tage die Woche jeweils 10 Stunden zu arbeiten.

Kinderarbeit in Pakistan verboten

Die Mithilfe der Kinder bei dieser Arbeit ist eigentlich verboten. Kinderarbeit dürfte es laut Gesetz in Pakistan nicht geben, aber leider wird die Einhaltung in den vielen kleinen Orten und Heimwerkstätten rund um Sialkot nicht kontrolliert. Wenn die Kinder arbeiten müssen, dann fehlt ihnen die Schulausbildung und später die Möglichkeit, einen besseren Beruf zu erlernen. Sie bleiben sehr oft ungelernte Arbeiter, die dann später ihre eigenen Familien ebenso wenig versorgen können. Ein Teufelskreis der Armut entsteht.

Zertifizierte, fair hergestellte Fußbälle

Eine Lösung ist, nur noch zertifizierte, fair hergestellte Fußbälle zu kaufen. Damit wird sichergestellt, dass Arbeiter und Arbeiterinnen ausreichend entlohnt werden, so dass sie mit ihrem Einkommen die Familie ernähren können und die Kinder zur Schule gehen können. Außerdem werden dabei eine Gesundheitsversorgung und angemessene Arbeitsbedingungen garantiert. Der Preis dieser fairen Fußbälle ist nur wenige Euro höher. Bei den Millionensummen, um die es in unserem Fußballgeschäft geht, müsste es ein Leichtes sein, nur noch mit fair hergestellten Bällen zu spielen.

Die Erde abgebildet auf einem Fußball